Ich habe es schon angekündigt, Teil 2 ist online und ich erzähle euch in diesem Post von meinem zweiten Anlauf Schokolade in den Griff zu bekommen und gebe euch ein paar Buch-Tipps mit denen ihr gut beraten seid, wenn ihr Pralinen selber machen möchtet. Willkommen also zum zweiten Teil der Reihe ‚Vom Hobby zum Chocolatier‘. Willkommen zu Ich, beleidigt auf dem Küchenboden, willkommen zu Fehleranalysen und Fotos die zurecht im Ordner ‘ALT Erste Pralinen’ abgelegt sind.
Im ersten Teil habe ich euch ja erzählt, dass ich mir für den Anfang die komplett falsche Fachlektüre zugelegt hatte. Als ich wieder zu Hause angekommen war, war daher mein erster Schritt mir ein startgerechteres Pralinenbuch zu kaufen. Ich hatte gelernt, dass ich wohl klein anfangen musste.
Ich kann euch Pralinen & Konfekt von Karin Ebelsberger nur ans Herz legen. Mit diesem Buch ging alles viel leichter, es schreckte mich bei weitem nicht so ab, weil es für Anfänger und die heimische Küche konzipiert ist und keine Fremdsprache spricht.
Der erste zweite Versuch lief zwar gut, aber mit der Zeit tauchten natürlich doch noch einige Stolpersteine auf, ich hatte ja erst angefangen zu lernen. So habe ich mir also einige Erinnerungen geschaffen, an die ich immer wieder schmunzelnd zurück denken werde.
Ich, beleidigt am Küchenboden hockend, über das Chaos auf der Arbeitsplatte und die Pralinen jammernd, die sich widerspenstig wie sie manchmal eben waren, nicht aus ihrem Blister herauslösen lassen wollten. Ich sollte später einmal erfahren, dass ich die Füllung schlichtweg zu warm abgefüllt und die Hohlkörper dadurch aufgeweicht hatte. Sie pappten also am Blister fest und zerbrachen beim herauslösen. Ich, über die Kuvertüre schimpfend, die sich von einer geschmeidig, glänzenden, netten Kuvertüre in einen pampigen Klump nicht ganz so netter Kuvertüre verwandelt hatte, trotz warmem Temperiergerät! Heute weiß ich, dass sich zu viele Beta Kristalle gebildet hatten die mir entgegen schrien ‘Schmelz uns weg und sie verwandelt sich wieder in die geschmeidige, glänzende, nette Kuvertüre die du kennst!’ Ich habe sie nicht gehört … ein Temperierfehler. Ich könnte jetzt noch ewig weiter machen, aber kommen wir lieber zu den Buch-Tipps.
Drei Bücher für Anfänger die Pralinen selber machen möchten
Pralinen & Konfekt von Karin Ebelsberger
Ich habe das Buch schon angesprochen, es war für den Anfang wirklich meine beste Wahl. Wie die meisten Bücher ist auch dieses erst einmal in eine Waren- und Materialkunde eingeteilt, dann folgen einige Rezepte, unterteilt in fruchtige, würzige, alkoholische und nussige Rezepturen. Es ist wirklich abwechslungsreich und es wird mit unterschiedlichen Techniken gearbeitet. Ich nehme es auch heute noch immer mal wieder in die Hand und blättere mich durch die verklebten und verkleckerten Seiten. Ich habe es gerne benutzt!
Pralinen selbst gemacht von Kerstin Spehr und Petra Casparek
Dieses Buch ist etwas umfangreicher, hat doppelt so viele Seiten, eine Pannenhilfe und die Rezepte sind Techniken zugeordnet. Das heisst es gibt Rezepte in den Kapiteln Trüffel, Schnittpralinen, gegossene Pralinen, schnelle Pralinen und Konfekt & Co. Eine Waren- und Materialkunde ist hier natürlich auch dabei.
Pralinen & Co von Matthias Ludwigs
Dieses Buch habe ich noch gar nicht so lange, es ist erst 2015 erschienen. Hier findet ihr nicht nur Pralinenrezepte, sondern auch gefülltes Gebäck, Karamell und, wie bei den anderen, Konfekt. Grundwissen wie das Temperieren der Kuvertüre und weitere Arbeitstechniken werden auch behandelt.
Zum Schluss wollte ich eigentlich noch ein kleines Schmankerl auftischen und habe heute in alten Fotos gestöbert um euch meine ersten/zweiten ‚Werke’ zu zeigen – verurteilt mich, aber nein! Fotos von Pralinen mit Fingertapsen auf einem Holzbrett, geziert von zwei Teelichtern in Ikea-Gläschen, geschossen bei Nacht mit Digicam und Blitz werden nicht auf dem Blog landen, das ist ganz einfach nicht mehr mein Anspruch. Ihr seht es zwar nicht, aber ich musste mich nicht nur im Bereich Schokolade weiterbilden …
Die Fotos die kurz vor Eröffnung des Shops entstanden sind, sind schon deutlich besser, da zeige ich euch zwei! Wer kennt es noch von den ersten Visitenkarten?
In Teil 3 geht es um einen großen Schritt den ich auf chocolate valley zugemacht habe, meine Meisterprüfung. Und wie man auf bürokratisch ‘Meisterprüfung’ sagt.
Viele Grüße, Sandra
1 Comment
Luca H
14. Februar 2022 at 22:38Ich freue mich total, dass ich auf deine Artikel gestoßen bin. Momente der Verzweiflung auf dem Küchenboden kenne ich zu gut… Schön, dass ich damit nicht alleine bin!
Und beruhigend zu wissen, dass sich weitermachen lohnt. Danke dir!
Viele Grüße, Luca